Das Schlangenblut
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Man hätte Serpentisa von ihrer Statue her für eine Menschenfrau halten können. Eine große, schlanke Frau mit bleicher Haut, und ohne Haar - doch das Fehlen der Ohren und Lippen, ihre lidlosen goldenen Augen mit den tiefschwarzen runden Pupillen und die gespaltene Zunge verrieten, dass sie eine Tiamat war; ein Schlangenblut.
Sie vergreiste nicht, wurden niemals krank, genauso wenig wie die Elfen. Daher ging unter den Menschen das Gerücht, dass auch ihr scheues Volk nur bedingt sterblich sei und keines natürlichen Todes starb, sondern nur durch Gewalt oder Unglück.
Doch vor vielen Jahren hatte es eine Zeit gegeben, in welcher die Tiamat ebenso leicht vergingen wie die Menschen ...mehr
Spielarten
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Ich werde nie unseren Korsikaurlaub vergessen!
Im letzten Sommer fuhren Tom und ich zum ersten Mal auf die Insel. Lange vor Sonnenaufgang brachen wir mit dem Wohnmobil auf und erreichten pünktlich die Fähre in Livorno. Drei Stunden später lag die malerische Küste Bastias vor uns.
Ich weiß nicht, wie lange wir zum Campingplatz nach Calvi brauchten, die Fahrt verging mir wie im Flug! Sonne satt, wolkenloser Himmel, die mediterrane Landschaft, Strände, kleine Häfen und die Stadt mit ihrer Zitadelle. Ich saß neben Tom und fühlte mich ein bisschen trunken, wie nach ein, zwei Gläsern Champagner.
Tom grinste und streichelte meinen nackten Schenkel. Seine Berührung hinterließ ein Kribbeln auf meiner Haut. Ich lachte und legte meinen Kopf an seine Schulter.
Der Campingplatz war eine Wucht, da stimmte alles! Von den sanitären Anlagen, über die Einkaufsmöglichkeiten bis hin zum Strand.
Herrliche Wochen lagen vor uns. Dachte ich. Doch schon bald gab es etwas in unserem Tagesablauf, das ich mehr hasste als alles andere.
Das war, wenn Tom sein Angelzeug nahm und zum Hochseeangeln raus fuhr, während ich allein zurückblieb und mich zu Tode langweilte.
Obwohl es im Grunde albern war, empfand ich sein Verhalten als tägliche Demonstration seiner Gleichgültigkeit. Das sagte ich ihm auch.
„Wieso?“ Tom schaute mich verwunderte an. „Ich hab Urlaub! Zuhause kann ich nicht zum Angeln raus und vierzehn Tage sind schnell vorbei.“
„Aber was ist mit mir? Ich dachte, wir wollten ein bisschen mehr Zeit miteinander verbringen! Wandern, die Ruinen von Occi besuchen, ab und zu mal wieder miteinander schlafen.“
Tom musterte mich, als hätte ich den Verstand verloren.
„Sex! Du erinnerst dich doch noch, was Sex ist. Oder, Tom?“
Dazu lächelte er nur und ich wünschte mir, er würde sich in Rauch auflösen und davonwehen wie die blauen Schwaden seiner Zigarette.
Es war eine Tortur, bis ... ja, bis wir mit Caro und Pitt Weller Bekanntschaft schlossen. ...mehr