Inhaltsverzeichnis Kurzgeschichten / Alltag

Die Kleine HexeDie kleine Hexe

Sie konnte zaubern.
Nicht wie Bibi Blocksberg. Auch nicht wie Harry Potter. Es war eine andere Art Magie.
Verwandlungszauber!
Einmal wurde sie zu einer großen Tanne, wie die, die im Garten stand. Ihre Füße formten sich zu Wurzeln, bohrten sich durch das Erdreich, tief hinunter, bis die biegsamen Spitzen Wasser berührten.
Fest stand sie da, reckte ihren Wipfel der Sonne entgegen. Die Äste waren ausladend und dicht unter dem widerstandsfähigen Nadelkleid.
Schützende Baumrinde überzog ihren harzduftenden Stamm. Kleine Tiere, Vögel und Insekten suchten Schutz in den Zweigen. Der Wind fuhr durch ihre Äste und sie hielt dagegen, freute sich über ihre Kraft!
Nichts konnte sie umwerfen - niemand konnte sie verletzen!
Ein anderes Mal verwandelte sie sich in einen kleinen Neonfisch in ihrem Aquarium. Geborgen in dem Schwarm munterer Fischchen, hatte sie den gleichen leuchtend blauen Streifen auf dem Körper. Es war dasselbe Wasser, das sie durch ihre Kiemen presste, dieselben Pflanzen, zwischen denen sie flink umherschwamm, und dasselbe gelblichgrüne Licht, in dem sie sich tummelte.
Vorsichtig blickte sie durch die Scheibe des Bassins in das Kinderzimmer. Zum Glück konnte sie die Welt da draußen nur verschwommen erkennen. Sie verschwand mit den anderen Fischen hinter einem Stein und versteckte sich. WEITER

Sie war vier Jahre alt, als sie entdeckte, dass sie zaubern konnte. Wie das funktionierte, wusste sich nicht. Nur, dass es ging.
Erst gestern hatte sie sich in einen schwarzen Vogel verwandelt. Sie lag im Bett. Es war noch früh am Morgen. Ein Sonntag. Die Sonne schien durch das geöffnete Fenster. Sie hörte eine Amsel singen. Es klang so schön, dass ihr das Herz wehtat und ihr die Tränen kamen.
Er war schon da, streichelte über ihr Haar, schob seine Zunge in ihren Mund. Er nahm sich viel Zeit, sagte das Übliche. „Meine kleine Hexe“, nannte er sie. Flüsterte: „Du bezauberst mich immer wieder.“
Er zog ihr langsam die Pyjamahosen herunter und machte lange mit seiner Zunge bei ihr da unten rum.
Sie starrte die ganze Zeit aus dem Fenster und beobachtete die Amsel.
Er nahm ihre Hand und legte sie auf sein hoch aufgerichtetes Ding, führte sie, bewegte sie auf und ab, damit sie wusste, was sie machen sollte.
Sie betrachtete mit weit aufgerissenen Augen den Vogel, lauschte seinem Gesang.
Er legte sich auf sie, spreizte ihre Beine auseinander und steckte es in sie rein. Die Wellen des Schmerzes überfluteten sie, rissen sie fort.
Trotzdem saugte sie sacht an seinen Brustwarzen, weil sie wusste, dass es dann schneller vorbei ging.
Er stöhnte, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, schob sich dabei in ihr vor und zurück. Griff unter ihren Po, rammte noch tiefer, ächzte, stieß zu: wieder und wieder.
Es tat weh.
So weh!
Endlich zog er es raus, kniete sich auf dem Bett vor sie hin und schob sie zu seinem Ding. Wie ein kleiner Hund hockte sie da, öffnete den Mund und er stieß es hinein, umklammerte ihren Kopf mit seinen groben Händen, damit im entscheidenden Moment alles klappte. Damit sie sich nicht bewegte, den Kopf nicht wegziehen konnte, wenn es so weit war.
Im letzten Augenblick verwandelte sie sich in einen schwarzen Vogel und saß draußen auf dem ordentlich gemähten Rasen in der warmen Sonne. Dort sang sie gemeinsam mit der anderen Amsel ein Morgenlied. Dann stieg sie in den klaren Sommerhimmel auf, damit sie nicht länger mit ansehen musste, wie er ihr immer wieder sein Ding zwischen die Lippen rammte. Damit sie nicht hören musste, wie er schnaufte, stöhnte und endlich mit zusammengekniffen Augen zuckte.
Denn dann kam all das weiße klebrige Zeug, für das ihr Mund viel zu klein war, sodass es ihr an den Mundwinkeln wieder hinauslief.
Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, ging er schweigend aus dem Zimmer und sie war kein schwarzer Vogel mehr.
Sie rannte ins Badezimmer, weil sie brechen musste.
Aber sie weinte nicht.
Sie putzte sich lange die Zähne, um den Geschmack los zu werden.
Aber sie weinte nicht.
Sie ging unter die Dusche, weil es da unten blutete.
Aber sie weinte nicht.
Sie wusch sich gründlich, um seinen Geruch los zu werden.
Aber sie weinte nicht.
Sie rubbelte sich ganz fest trocken, um die Berührung seiner Hände nicht mehr zu spüren.
Aber sie weinte nicht.
Jemand hätte fragen können, warum sie weint.
Und ihr Geheimnis verraten?
Das konnte, das durfte sie nicht! Dann müsste sie fort, zu Fremden, weil sie böse war. Und schmutzig.
Mami würde vor Kummer sterben.
Troll, ihr Hund, käme ins Tierheim.
Und Mami und Troll hatte sie lieb. Richtig lieb, so doll, dass es wehtat!
Sie würde sich einfach weiter verwandeln.
Denn sie konnte zaubern.
Und das hatte sie nur ihm zu verdanken.
Ihrem Papi.